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Termine & Veranstaltungen

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus 27. Januar 2024 veranstalteten die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn in Kooperation mit dem Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg und dem Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf ein gemeinsames Gedenken auf dem Gelände des ehemaligen NS-Zwangslagers Berlin-Marzahn.

Zum gemeinsamen Gedenken versammelten sich rund 170 Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und der Verbände, sowie Überlebende und ihre Angehörigen. In Reden und Grußworten wurde der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 gedacht und vor zunehmender Geschichtsleugnung und dem Erstarken rechter wie reaktionärer Kräfte in der Gesellschaft gewarnt.

Es sprachen Petra Rosenberg, die Vorsitzende der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn und des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, Nadja Zivkovic, die Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf und Schirmfrau des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf, Dr. Manuela Schmidt, Präsidentin des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg, Dagmar Poetzsch, DGB-Kreisvorsitzende Ost und Rainer Heidenreich, ebenfalls von der DGB Berlin-Ost.

Zu Beginn Ihrer Begrüßungsrede stellte Petra Rosenberg heraus: „Der grassierende Geschichtsrevisionismus und das Erstarken menschen- wie demokratiefeindlicher Kräfte, macht das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Jahr 2024 aktueller und mahnender denn je!“ Eindringlich warnte die Vorsitzende der Gedenkstätte vor den Konsequenzen rassistischer, antisemitischer und antidemokratischer Hetze. Einen drastischen Blick auf diese Konsequenzen bot auch der von Petra Rosenberg wiedergegebene Bericht von Nikolai Politanow. Als sowjetischer Soldat war Politanow bei der Befreiung von Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 einer der ersten Zeugen des Elends der Überlebenden und der Verbrechen im nationalsozialistischen Vernichtungslager.

Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic demonstrierte Solidarität im gemeinsamen Kampf gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Gräueltaten. Gleichzeitig mahnte auch sie: „Nie wieder!“ und bekundete auch damit ihre Unterstützung im gemeinsamen Kampf für die Demokratie und den Schutz von Minderheiten. Im historischen Exkurs über den Ort der Veranstaltung, das ehemalige NS-Zwangslager Berlin-Marzahn – die heutige Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn – betonte sie dessen Bedeutung als Ort des Erinnerns an die Opfer des Nationalsozialismus und würdigte das Engagement Petra Rosenbergs, diesen Ort als Bildungsstätte zu erhalten.

Auch Dr. Manuela Schmidt schloss sich dem Aufruf „Nie wieder ist jetzt!“ an und ergänzte: „Nie wieder ist jeden Tag!“ Damit gab sie zu Bedenken, dass der Einsatz um das Vermächtnis der Opfer des Nationalsozialismus und der damit verbundene Auftrag, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen, eine Aufgabe ist, derer man sich an jedem Tag des Jahres annehmen müsse. Als Vorbild für ein solches Engagement würdigte sie die Vorgängerorganisation des Humanistischen Verbandes, den »Verein der Freidenker für Feuerbestattung«, die ebenfalls von den Nationalsozialisten verfolgt wurden.

Zuletzt berichteten Dagmar Poetzsch und Rainer Heidenreich vom Kampf der Gewerkschaften gegen den historischen Faschismus und riefen alle demokratischen Kräfte dazu auf, sich im gemeinsamen Streben nach Demokratie zu vereinen. Ganz bewusst stellten sie sich dabei an die Seite von Sinti und Roma, die als Minderheit in Deutschland nicht nur historisch der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt waren, sondern auch in der Gegenwart von rassistischer Ausgrenzung und Gewalt betroffen sind.

Im Anschluss an die Redebeiträge wurden in der Open-Air-Ausstellung der Gedenkstätte Kränze und Blumen zu Ehren an die Opfer des Nationalsozialismus niedergelegt. An der Gedenkveranstaltung nahmen unter anderem die Vize-Präsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses aus den Fraktionen der CDU, der SPD, der Grünen und der Linken teil.

Nach einer kurzen Pause mit warmen Getränken und Kuchen im angrenzenden Don-Bosco-Zentrum, zeigte die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn im dortigen Rundbau ihren Film Schatten der Vergangenheit – lautes Schweigen, leises Erzählen (2023). Hier bekamen die Interessierten anhand der Zeugnisse von Überlebenden, ihrer Kinder und Kindeskinder einen bewegenden Einblick in die traumatisierende Erfahrung des Völkermords und wie sich diese bis in die Gegenwart fortsetzt.

 

Presseberichte


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Fotos: © Ronald Seiffert

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