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Termine & Veranstaltungen

50 Internationaler Roma Day

50 Internationaler Roma Day

Heute vor 50 Jahren, am 08. April 1971, trafen sich Vertreter der Roma aus ganz Europa zum ersten Weltromakongress in London.

Im Mittelpunkt stand die Erinnerung an den Völkermord, der Kampf um soziale Gleichberechtigung, gesellschaftliche Anerkennung, Bewahrung von Sprache und Kultur sowie die Ablehnung diskriminierender Bezeichnungen.

Im Rahmen dieses Kongresses entstanden die Roma-Flagge, so wie die Hymne "Djelem Djelem", die bis heute den Geist der Anfänge dieser solidarischen Emanzipationsbewegung verkörpern.

Es ist viel erreicht worden, aber es gibt auch noch viel zu tun.

Bis heute werden Roma und Romnja verfolgt, gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben ist ihnen weiterhin verwehrt. Auch in Deutschland muss sich etwas ändern: Wir dürfen nicht länger tolerieren, dass Menschen in Herkunftsländer abgeschoben werden, in denen sie nicht sicher sind oder lange Zeit keinen sicheren Aufenthaltsstatus haben, weil sie offiziell als staatenlos gelten.

Auch deutsche Sinti und Sintezze sowie auch deutsche Roma und Romnja waren nach dem Zweiten Weltkrieg von Staatenlosigkeit betroffen, weil ihnen ihre Staatsbürgerschaft im Nationalsozialismus aberkannt wurde, obwohl sie die deutsche und europäische Gesellschaft seit jeher mitgestaltet haben und seit den Anfängen der deutschen Nation in dieser ihre Heimat sahen.

Durch die Kämpfe der Bürgerrechtsbewegung konnten viele Meilensteine für die Sinti und Roma in Deutschland gesetzt werden, doch insbesondere Roma und Romnja mit Migrationshintergrund profitieren noch nicht im gleichen Maße von diesen Erfolgen, wie die heimischen Gruppen der Sintezze und Romnja.

Aus den Parallelen in den historischen Schicksalen ergibt sich deshalb auch im Hier und Jetzt die Notwendigkeit gemeinsam gegen erlebtes Unrecht zu kämpfen für eine Zukunft, in der alle Roma und Romnja, Sinti und Sintezze als gleichberechtigte und gleichwertige Bürger in der Mitte der Gesellschaft partizipieren können, frei von Gewalt und im Sinne eines friedvollen demokratischen Miteinander.

In diesem Sinne wünscht der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg allen Roma und Romnja einen erfolgreichen Internationalen Roma Tag. Mögen die Visionen, mit denen dieser Tag vor 50 Jahren in die Geschichte einzog, durch den Mut und die Träume derer, die ihn heute feiern und noch viel mehr durch ihre Taten dazu führen, dass aus ihnen eine Realität erwächst, in der Roma und Romnja, ihre Geschichten, Kämpfe und Kulturen die Anerkennung und Würdigung erhalten, die Ihnen zusteht.

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