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Termine & Veranstaltungen

Pressemitteilung

Gedenken anlässlich des 84. Jahrestages der Verschleppung der Berliner Sinti und Roma in das NS-Zwangslager Marzahn sowie an die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

Seit 1990 findet alljährlich am zweiten Sonntag im Juni eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Verschleppung der Berliner Sinti und Roma in das NS-Zwangslager Marzahn am historisch-authentischen Ort statt. Aufgrund der anhaltenden Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus kann die Veranstaltung in diesem Jahr leider erstmals nicht in der gewohnten Form stattfinden.

Daher laden die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn e.V. und der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. am Sonntag dem 14. Juni 2020 um 12 Uhr zu einem stillen Gedenken mit Kranzniederlegung am Gedenkstein für die Opfer des Zwangslagers auf dem Parkfriedhof Marzahn ein.

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 verhaftete die Polizei etwa 600 Sinti und Roma und trieb sie auf ein Areal der Marzahner Rieselfelder am Rande Berlins, von den Nationalsozialisten zynisch als „Rastplatz“ bezeichnet. Die Lebensbedingungen im Lager waren katastrophal. Immer wieder kam es zu Demütigungen und Misshandlungen. Unter den Todesopfern des Lagers befanden sich viele Kinder und Jugendliche. Im Frühjahr 1943 begannen die Deportationen der Berliner Sinti und Roma in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Bis zu 500 000 Sinti und Roma fielen dem NS-Völkermord zum Opfer. An sie erinnert seit 2012 in Berlin-Tiergarten das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europa, das nun durch den geplanten Bau der „S21“ in Gefahr gerät.

Die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn und der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg sind besorgt um den Erhalt des Denkmals und fordern alle an diesem Vorhaben Beteiligten dazu auf, eine konstruktive Lösung zu finden, die der Würde des Ortes angemessen ist.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung auf dem Parkfriedhof Marzahn sprechen Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Dr. Manuela Schmidt, Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses Berlin sowie Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg und der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn.

Im Anschluss werden die Namen der im Zwangslager Marzahn verstorbenen Kinder und Jugendlichen verlesen.

Um Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen wird gebeten.

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